Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

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Startschuss zum 26. Bundeswettbewerb im ehemaligen Golddorf Weyher in Rheinland-Pfalz.

Bundesweit packen Dorfgemeinschaften einfach an! Den vielfältigen Herausforderungen in ihren Dörfern begegnen sie mit Tatkraft, Teamgeist und starken Ideen. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung ländlicher Regionen. Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ prämiert das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) dieses herausragende Engagement. 

Welche Chancen bietet der Wettbewerb?

Der Traditionswettbewerb rückt Deutschlands Dörfer, ihr Engagement und ihren Ideenreichtum in den Fokus. Er bietet Gemeinden die Chance zu zeigen, wie lebenswert und attraktiv das Leben in ländlichen Räumen ist und welche kreativen Konzepte sie verfolgen. Zusätzlich macht er auf das bürgerschaftliche Engagement in den Dörfern aufmerksam und soll auch anderen als Impuls dienen, selbst aktiv zu werden und sich weiterzuentwickeln. 

Die Ansprüche an die ländlichen Regionen sind heute vielfältig. Es sind gut durchdachte Projekte und Konzepte mit langfristiger Wirkung gefragt: Junge Menschen brauchen Zukunftsperspektiven auf dem Land. Genauso sollen Menschen in ländlichen Regionen gut versorgt an ihren Wohnorten alt werden können. Viele Gemeinden optimieren ihre Versorgungs- und Einkaufssituation und stellen Kultur- und Freizeitangebote auf die Beine. Sie zeigen im Wettbewerb, dass sie durch strategische Entwicklungskonzepte Standortnachteile ausgleichen und individuelle Potenziale ausschöpfen. Ob es der Dorfladen, eine Kommunikationsplattform, die restaurierte Dorfkneipe, der Gemeinschaftsgarten, ein Wanderweg oder das Carsharing-Angebot ist: Im Mittelpunkt stehen das soziale Miteinander im Dorf und die gemeinsam entwickelten Aktivitäten. Viele Dorfgemeinschaften zeigen auch, wie in eine zukunftsfähige klimaschonende Energieversorgung investiert werden kann, von der dann das ganze Dorf profitiert.

Die Dorfgemeinschaft von Kirchboitzen nimmt ihre Zukunft in die Hand

BMLEH/Phototek

Gemeinsam anpacken und die Dorfentwicklung voranbringen. Darum geht es beim Wettbewerb “Unser Dorf hat Zukunft”.

Wer kann teilnehmen?

Alle drei Jahre würdigt das BMLEH Gemeinden, die ihren Ort mit kreativen Lösungsansätzen und Teamgeist fit für die Zukunft machen. Teilnehmen können Dörfer sowie Gemeinschaften von benachbarten Dörfern mit bis zu 3.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die überwiegend dörflichen Charakter haben. Die Teilnahme kann von Vereinen, Initiativen und Gemeindevertretungen ausgehen.

Wie laufen die Bewerbung und der Wettbewerb ab?

Für eine Teilnahme am Wettbewerb melden sich interessierte Dörfer zunächst auf regionaler Ebene im jeweiligen Bundesland an. Das sind in vielen Fällen die Landkreise. Je nach Bundesland gibt es mehrere Wettbewerbsstufen auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene. Auf Bundesebene werden die Finalisten aus den Landeswettbewerben alle drei Jahre - das nächste Mal im Sommer 2026 - von einer Jury bereist. Dabei präsentieren sich die Dorfgemeinschaften mit ihren vielfältigen Aktivitäten. Welche Dörfer am Ende mit Gold, Silber oder Bronze auf Bundesebene prämiert werden, entscheidet die Jury anhand der zuvor eingereichten Unterlagen und hauptsächlich durch den direkten Eindruck vor Ort. Die Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Bewerbung und zum Ablauf des Wettbewerbs sind hier verfügbar.

Die Jurymitglieder stehen mit Bundesminister Cem Özdemir vor dem "Unser Dorf hat Zukunft"-Bus

BMLEH/Photothek

Rund 5.000 Kilometer legte die Jury auf der Rundtour zu den 22. Teilnehmerdörfern des 27. Bundeswettbewerbs mit dem Bus zurück.

Welche Themen nimmt der Wettbewerb in den Blick?

Im Fokus des Wettbewerbs steht das bürgerschaftliche Engagement und wie Bürgerinnen und Bürger ihre die Dorfentwicklung gemeinsam anpacken. Dabei werden in erster Linie die Entwicklungsschritte der vergangengen Jahre betrachtet und nicht das erreichte Niveau alleine. Folgende Themen spielen eine Rolle:

  • Wirtschaft, Infrastruktur und Entwicklungskonzepte

    Gefragt sind unter anderem gute Entwicklungskonzepte und die Verbesserung der Infrastruktur, um unternehmerische Initiativen und den ländlichen Tourismus zu unterstützen.

  • Zusammenhalt, soziales Miteinander und Kultur

    Im Mittelpunkt stehen Gemeinschaftsaktionen, interkulturelle und generationenübergreifende Aktivitäten sowie Initiativen, die den Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft stärken.

  • Baukultur, Natur, Umwelt und Klimawandel

    Gesucht werden Initiativen zur Erhaltung und Entwicklung ortstypischer Gebäude, z.B. wenn ein leerstehendes Gebäude in ein Dorfgemeinschaftshaus umgewandelt wird. Aspekte des Naturschutzes, Aktivitäten zur Anpassung an den Klimawandel und die Erhaltung historischer Kulturlandschaften sind ebenfalls von Interesse.

Das gibt es zu gewinnen

Die Teilnahme am Wettbewerb ist eine besondere Motivation für die Dorfgemeinschaft und setzt nachhaltige Entwicklungen in Gang - unabhängig vom Medaillenrang. Alle am Bundesentscheid teilnehmenden Dörfer erhalten Preisgelder je nach Auszeichnung:

  • Gold 15.000 Euro
  • Silber 10.000 Euro
  • Bronze 5.000 Euro

Zusätzlich vergibt die Jury Sonderpreise für besondere Einzelprojekte. Die Sonderpreise sind mit 3.000 Euro dotiert. Alle Dorfgemeinschaften des Bundesentscheids werden auf einer großen Feier im Rahmen der Grünen Woche ausgezeichnet. Darüber hinaus würdigt der Bundespräsident als Schirmherr des Wettbewerbs die Teilnehmerdörfer traditionell bei einem Empfang im Schloss Bellevue in Berlin und beschließt damit die jeweilige Wettbewerbsrunde offiziell.

Wer veranstaltet und organisiert den Wettbewerb?

Der Bundeswettbewerb steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat im engen Zusammenwirken mit den für den Wettbewerb in den Ländern zuständigen Ministerien sowie mit Unterstützung verschiedener Verbände und Organisationen  durchgeführt. Er wird organisatorisch und inhaltlich begleitet von der Geschäftsstelle des Bundeswettbewerbs in der:


Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Referat 422 – Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung für Regionale Wirtschaft, Gesellschaft und soziale Innovationen
Deichmanns Aue 29, 53179 Bonn
Tel: 0228 6845 3537
E-Mail: dorfwettbewerb(at)ble.de

28. Wettbewerbsrunde

Aktuell läuft die 28. Wettbewerbsrunde von „Unser Dorf hat Zukunft“ und die Bewerbungsphase ist abgeschlossen. Die Bereisung durch die Jury auf Bundesebene findet im Sommer 2026 statt. Interessierte Dörfer können sich grundsätzlich bei den Kontaktstellen der Bundesländer über die Wettbewerbsbedingungen in ihrem Bundesland und die Bewerbungszeiträume informieren. 

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Die Golddörfer des 27. Bundeswettbewerbs

  • Bewohner des Dorfes Bliesmengen-Bolchen stehen mit Gartengeräten auf einer Wiese

    © BMLEH

    Golddorf Bliesmengen-Bolchen

    Hier wird die deutsch-französische Nachbarschaft gelebt: Bliesmengen-Bolchen im südlichen Saarpfalz-Kreis liegt direkt gegenüber vom französischen Nachbarort Blies-Schweyen. Beide Orte verbindet eine Fußgängerbrücke über die Blies, dessen Uferareal die Dorfgemeinschaft neugestaltet und zu einem lebendigen Treffpunkt gemacht hat.

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  • Ein Rettungsschwimmer steht am Beckenrand im Freibad Fredersdorf

    © BMLEH

    Golddorf Fredersdorf

    Die Einwohnerinnen und Einwohner des kleinen Ortes sind reich an Ideen, wie sie ihre Heimat attraktiv gestalten. So schafften sie es auch gemeinsam, ihr Freibad zu retten und es als Ort der Begegnung für Jung und Alt zu erhalten. Fredersdorf liegt im Baruther Urstromtal nahe der Belziger Landschaftswiesen in Brandenburg.

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  • Kinder und Eltern auf dem Abenteuerspielplatz des Dorfes Huglfing

    © BMLEH

    Golddorf Huglfing

    Offen für Neues sein und Bewährtes erhalten: Das ist das Motto der rund 2.900 Bürgerinnen und Bürger von Huglfing. Diesem Leitspruch folgend, packt die bayerische Dorfgemeinschaft beim Bau eines neuen Abenteuerspielplatzes beherzt an und entwickelt ihren Heimatort weiter.

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  • Bewohnerinnen und Bewohner von Kirchboitzen halten gemeinsam ein Banner mit "Unser Dorf hat Zukunft" in den Händen

    © BMLEH

    Golddorf Kirchboitzen

    Im niedersächsischen Kirchboitzen ist immer etwas los. Das vielfältige Freizeitangebot für Jung und Alt basiert auf dem großen Engagement der Kirchboitzener Gemeinschaft. Es ist ihr auch gelungen, das ehemalige Gasthaus mitten im Dorf zu retten und Nahversorgungsangebote dauerhaft zu sichern.

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  • Die Bewohnerschaft von Marbeck vor einer Scheune.

    © BMLEH

    Golddorf Marbeck

    Das Dorf im westlichen Münsterland setzt sich aktiv und mit viel Gemeinschaftssinn für seine Zukunft ein. Die Initiative „Wir in Marbeck“ bringt seit über zehn Jahren die Entwicklung des Ortes voran. Gemeinsam erneuert das inzwischen energieautarke Dorf unter anderem den Sportpark.

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  • Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Meinheim stehen mit Gartengeräten auf einer Wiese

    © BMLEH

    Golddorf Meinheim

    Im westlichen Bayern, im Herzen von Altmühlfranken, befindet sich die Gemeinde Meinheim. Die örtlichen Vereine und der Gemeinderat stoßen zahlreiche Projekte an und machen Meinheim lebenswert. Unterschiedliche Projekte sichern mit viel Eigenleistung die erneuerbare Energieversorgung für das Dorf. Auch die Wasserversorgung funktioniert dank eigener Quellen unabhängig.

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  • Die Bewohnerschaft des Dorfes Mensfelden steht vor einem Fachwerkhaus und hält gemeinsam ein Banner mit der Aufschrift "Mensfelden - Gemeinsam in die Zukunft" hoch

    © BMLEH

    Golddorf Mensfelden

    An der Grenze zu Rheinland-Pfalz, am Mensfelder Kopf, liegt der hessische Ort Hünfelden-Mensfelden. Gemeinsam setzen sich die Bürgerinnen und Bürger Mensfeldens für die Entwicklung ihres Dorfes ein und haben zusammen ein Dorfgemeinschaftszentrum gebaut. Auch bei den Themen Umwelt und Naturschutz zeigen die Menschen großes Engagement.

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    Publikationen

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    27. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

    Holen Sie sich Inspiration von preisgekrönten Dörfern! Die Broschüre zeigt, wie die 22 Siegerdörfer aus dem Jahr 2023 ihre Zukunft mit kreativen Ideen und Konzepten gemeinsam gestalten. Sie erhalten den Dorfladen, beleben die Dorfmitte und schaffen soziale und kulturelle Angebote für Jung und Alt. Sie unterstützen wirtschaftliche Initiativen und haben dabei auch die Chancen der Nachhaltigkeit im Blick.

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    26. Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“

    Wie gestalten Dorfgemeinschaften mit Engagement und Kreativität eine nachhaltige, soziale und wirtschaftlich erfolgreiche Zukunft? Eine Reise durch die 30 Siegerdörfer unseres Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ 2019 zeigt inspirierende Geschichten und die Menschen dahinter.

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