Fragen und Antworten zum BULEplus

Ländliche Räume zu stärken und zu gleichwertigen Lebensverhältnissen in Stadt und Land beizutragen, gehört zu den Kernaufgaben des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). Ziel ist die Zukunftsfähigkeit ländlicher Regionen, in denen mehr als die Hälfte unserer Bevölkerung lebt.
Das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und regionale Wertschöpfung – kurz BULEplus – ist eines der Instrumente, um dieses Ziel zu erreichen. Damit will das BMLEH Ideen finden, die dazu beitragen, auch in Zukunft auf dem Land gut leben und arbeiten zu können.

Das Kompetenzzentrum Ländliche Entwicklung (KomLE) in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) setzt das BULEplus im Auftrag des BMLEH um: Es wählt gemeinsam mit dem BMLEH erfolgversprechende Projektideen von Akteuren aus, erteilt die Förderbewilligungen und begleitet die geförderten Projekte.
Das KomLE verwaltet die Finanzmittel des BULEplus, koordiniert die Förderungen mit verschiedenen Dienstleistern und berät das BMLEH bei der fachlich-inhaltlichen Ausrichtung des BULEplus. Als Projektträger begleitet und berät es Akteure bereits bei der Bewerbung auf eine Projektförderung und unterstützt in vielfältigen Veranstaltungsformaten die Vernetzung und den engen Austausch von Akteuren auch über die Förderlaufzeit hinweg.

Mit dem BULEplus kann das BMLEH nach der grundgesetzlichen Kompetenzverteilung nur solche Projekte fördern, die als gute Beispiele innovative Ansätze erproben, die auf andere Regionen übertragbar sind.
Beim BULEplus werden zu verschiedenen Themenfeldern der ländlichen Entwicklung im Rahmen von innovativen Modell- und Demonstrationsvorhaben neue Ansätze erprobt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt wird ein Förderaufruf veröffentlicht, auf den Sie sich innerhalb der Frist bewerben können. Für einen Förderantrag über das BULEplus gilt zudem die Voraussetzung, dass mit der Umsetzung des Projekts noch nicht begonnen wurde.
Für die Suche nach alternativen Fördermöglichkeiten können Sie den Förderwegweiser des BMLEH nutzen.

Alle BULEplus-Förderaufrufe erscheinen auf dieser Website sowie im Bundesanzeiger. Der BULEplus-Newsletter informiert ebenfalls über alle Neuigkeiten. Mehrmals im Jahr startet das BMLEH über das BULEplus Förderaufrufe in Zukunftsfeldern der ländlichen Entwicklung und regionalen Wertschöpfung. Zu Beginn veröffentlicht das KomLE eine detaillierte Bekanntmachung, den Förderaufruf. Dort erfahren Sie, in welchem Themenbereich Projektideen gesucht werden, wer sich unter welchen Voraussetzungen bewerben kann, welche Einreichungsfristen gelten und in welchem Zeitfenster Projekte gefördert werden.

Vereine und Initiativen, Institutionen sowie Gemeinden, Kommunen und Wirtschaftsförderer, deren Aktivitäten und Ziele zu der Bekanntmachung passen, können sich bewerben. Das Verfahren läuft in der Regel wie folgt ab:
1) In der Skizzenphase reichen Interessentinnen und Interessenten fristgerecht eine Skizze mit nur wenigen Seiten ein, auf denen sie ihre Projektidee erläutern.
2) Expertinnen und Experten entscheiden anhand festgelegter Kriterien, welche Projekte förderfähig sind und welche nicht.
3) Diejenigen, die die besten Skizzen eingereicht haben, werden eingeladen, einen formellen Förderantrag zu stellen.

Als Teil des BULEplus sollen alle Förderungen einen Beitrag zur Stärkung der ländlichen Räume in Deutschland leisten. Auf größere Städte ist das BULEplus hingegen nicht ausgerichtet.
Um die Fokussierung auf ländliche Räume durch ein möglichst einfaches und leicht nachvollziehbares Kriterium sicherzustellen, wird die Einwohnerzahl der Kommune, in der das Projekt umgesetzt wird bzw. überwiegend wirkt, herangezogen. Diese darf nicht über 35.000 Einwohnern liegen. Diese Obergrenze bezieht sich auf die jeweilige unterste Verwaltungseinheit, also die Gemeinde, Samt- oder Verbandsgemeinde, Kleinstadt, Amt etc. Ausschlaggebend ist dabei nicht der Sitz des Antragstellers bzw. Skizzeneinreichers, sondern die Verortung des Projektes.

Im Gegensatz zu rein investiven Förderprogrammen ist das BULEplus ein Wissensprogramm: Mit der fachlichen Auswertung der Förderungen können gute Ideen überregionale Wirkung entfalten.
Im Mittelpunkt stehen die Erkenntnisse, die durch die Fülle der geförderten Projekte gewonnen werden. Sie geben Aufschluss über Erfolgsfaktoren und optimale Rahmenbedingungen, aber auch Hemmnisse bei der erfolgreichen Umsetzung von Projekten auf dem Land. So entsteht fachliches und praktisches Know-how, um entwickelte Lösungen auch auf andere Regionen zu übertragen und weiteren Handlungsbedarf zu identifizieren. Bund, Länder und Kommunen profitieren dauerhaft von den bereitgestellten Erfahrungen der Projekte - somit liefert das BULEplus fundierte Wissensgrundlagen für Praxis und Politik der ländlichen Entwicklung.

Die Erkenntnisse aus den BULEplus-Förderungen machen BMLEH und KomLE allen Interessierten über Publikationen zugänglich. Darüber hinaus präsentieren sie die Ergebnisse auch auf Veranstaltungen wie unseren Fachkonferenzen, den BULEplus-Werkstattgesprächen, dem Zukunftsforum Ländliche Entwicklung oder auf der Internationalen Grünen Woche. Dort können Interessierte auch direkt mit den Akteuren der BULEplus-Projekte in den Austausch treten. Alle Termine werden auf dieser Website bekannt gegeben.