Potenziale vor Ort stärken
Probleme vor Ort erkennen | Ideen sollten zusammen mit der Dorfbevölkerung entwickelt werden (Bottom-up-Ansatz). Dafür sind die Bedarfe und Potenziale der Orte und ihrer Menschen zu berücksichtigen. Außerdem sollten Projekte nicht überstürzt umgesetzt werden. |
Selbstorganisation der Dörfer stärken | Es gilt, die Menschen vor Ort dabei zu unterstützen, eigene Ideen und Projekte umzusetzen und selbst Verantwortung zu übernehmen. Eine klare Zielformulierung, feste Arbeitsstrukturen oder überschaubare Meilensteine helfen bei der Selbstorganisation. |
Unterstützung von außen kann neue Impulse bringen | Die Bevölkerung sollte am besten persönlich angesprochen und ein Denkprozess angestoßen werden. So können neue Impulse und Ideen in die Prozesse der Projektentwicklung aufgenommen werden. Dabei kann eine hauptamtliche Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements helfen, Prozesse anzustoßen und das Engagement langfristig zu erhalten. |
Menschen vor Ort stärken, eigene Ideen umzusetzen
Empowerment der Dorfbevölkerung | Durch Qualifizierung und Coaching werden Menschen vor Ort darin unterstützt, ihre Stärken weiterzuentwickeln. Sie werden bei der Umsetzung ihrer Ideen und Lösungen begleitet und gefördert. |
Hauptamtliche Koordination organisieren
Ehrenamt durch Hauptamt stärken | Es ist hilfreich, hauptamtliche Koordinatorinnen und Koordinatoren zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements und des sozialen Miteinanders einzusetzen. Deren Hauptaufgaben liegen vor allem in der persönlichen Ansprache und der Organisation sozialer Prozesse. |
Einbindung von Politik | (Orts-)Bürgermeisterin und (Orts-)Bürgermeister, Gemeinderat und politische Ausschüsse fungieren als Türöffner und sind wichtige Partner für die Verstetigung. |
Einbindung der lokalen Wirtschaft | Unternehmen der lokalen Wirtschaft können helfen, Spenden zu sammeln und personelle und fachliche Unterstützung für Projekte zu erhalten. |
Ehrenamtliches Engagement unterstützen
Unterschiedliche Engagementformen anbieten | Je nach Zielgruppe, Thema und Aufgabenspektrum sollten unterschiedliche Engagementformen in Bezug auf Zeiteinsatz und Verbindlichkeit angeboten werden: (A) Ehrenamt projektbezogen und niederschwellig aktivieren: Über Projekte, die auch ein zeitlich befristetes Engagement ermöglichen, können individuelle Interessen angesprochen und neue Zielgruppen erreicht werden. (B) Ehrenamtliches Engagement institutionalisieren: Die Zugehörigkeit zu Vereinen oder Genossenschaften schafft Verbindlichkeiten, hilft Aufgaben und Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen und schafft Möglichkeiten, um Einnahmen zu generieren. |
Ehrenamt durch finanzielle Unterstützung stärken | Durch den Aufbau eines Geschäftsmodells wie beispielsweise den Betrieb einer Gaststätte oder eines Cafés können langfristig Einnahmen generiert werden. Mit diesen kann der Aufwand der ehrenamtlich Engagierten gewürdigt und die Verstetigung des Engagements gesichert werden. |
Fachberatung anbieten | Beratungen und Fortbildungen zu spezifischen Themen können ehrenamtlich Engagierte stärken und dadurch entlasten. |
Anerkennung und Wertschätzung ausdrücken | Verschiedene Formen von Wertschätzung wie beispielsweise Lob, Dank, Geschenke oder finanzielle Zuwendungen wirken motivierend und fördern ehrenamtliches Engagement. |
Begegnungsorte schaffen | Lebendige Begegnungsorte stärken den Zusammenhalt und das Engagement im Dorf. |
Begegnungsorte schaffen und bespielen
Soziales Leben braucht Begegnungsorte | Vernetzung und Austausch kann durch physische Treffpunkte gefördert werden. |
Begegnungsorte mit Leben füllen | Begegnungsorte sollten für unterschiedliche Zielgruppen bespielt werden, um soziale Prozesse in den Dörfern zu fördern. |
Bauliche und soziale Maßnahmen gemeinsam denken und umsetzen | Baulich-investive Projekte helfen, Erfolge für alle sichtbar zu machen, und fördern soziale Prozesse. |
Soziale Dorfentwicklung dauerhaft sichern
Verstetigung von Anfang an mitdenken | Eine dauerhafte Fortführung der Maßnahmen nach Auslaufen der Förderung sollte sowohl von Fördermittelgebenden als auch von Antragstellenden gleichermaßen von Beginn an mitgedacht werden. Fördermittelgebende könnten eine verpflichtende Beteiligung von Kommunen am Fördervorhaben einfordern oder Antragstellende dazu verpflichten, bereits im Antrag ein Konzept zur Verstetigung zu erläutern. |
Verstetigung auf möglichst viele Schultern verteilen | Für die Verstetigung von Projekten und zur Vermeidung von Überforderung sollte ehrenamtliches Engagement auf viele Schultern verteilt werden. Statt parallele Strukturen innerhalb einer Region zu entwickeln, sollte nach Möglichkeit an vorhandenen Strukturen und gut laufenden Projekten angesetzt werden. |
Einnahmequellen erschließen | Wo es möglich ist, sollten über die Vorhaben Einnahmequellen erschlossen werden, wie zum Beispiel durch Vermietung von Räumlichkeiten, und diese für die Fortführung der Maßnahmen eingesetzt werden. |
Detaillierte Handlungsempfehlungen und Informationen zur Umsetzung in der Praxis finden Sie im Leitfaden „Soziale Dorfentwicklung- so gelingen Projekte!“