Nahtlosen öffentlichen Verkehr erfolgreich umsetzen

Zivilgesellschaftliche Akteure sollten bereits zu einem frühen Zeitpunkt den Landkreis als Aufgabenträger sowie das lokale Verkehrsunternehmen in die Projektplanung einbeziehen. So kann die Umsetzungswahrscheinlichkeit erhöht werden. Ähnliches gilt auch für kommunale Akteure, wenn sie nicht selbst Aufgabenträger des ÖPNV sind. Auch für die kommunalen Aufgabenträger kann die Einbeziehung von Expertinnen und Experten mit juristischer Fachkenntnis im Bereich der Personenbeförderung sowie im Vergabe- und Beihilferecht hilfreich sein. Die dafür nötigen Aufwände sollten bei der Kostenkalkulation berücksichtigt werden. Im Zweifelsfall kann es die einfachste Lösung sein, einen Fahrdienst anzubieten, für den das Entgelt die Betriebskosten für die Fahrt nicht übersteigt. Dieser unterliegt dann nicht der Genehmigungspflicht laut Personenbeförderungsgesetz.

Die Beförderung von Personen durch hauptamtliche Fahrerinnen und Fahrer ist mit relativ hohen Kosten verbunden, sodass die Angebote in ländlichen Räumen in der Regel nicht kostendeckend betrieben werden können. Die Bündelung von Fahrtwünschen ist bei flexiblen Angeboten im Vergleich zum Linienverkehr oft schwierig, sodass bei vielen Fahrten nur eine Person befördert werden kann. Hier lautet die Empfehlung, frühzeitig zu prüfen, wie eine Verstetigung des Angebots nach der Förderphase finanziert werden kann.

Die Ehrenamtlichen brauchen eine dauerhafte Betreuung und konstante Motivation. Dafür sollten genügend Ressourcen eingeplant werden. Auch Förderprogramme für das Ehrenamt können eine wichtige Rolle spielen.

Es ist ratsam, die technischen Herausforderungen nicht zu unterschätzen und zu einem frühen Zeitpunkt möglichst viele Informationen über den Stand der Technik in dem jeweiligen Bereich einzuholen um ein geplantes Vorhaben mit realistischen Annahmen zu starten. Mitunter kann es auch sinnvoll sein, mit einfachen und pragmatischen technischen Lösungen zu starten.