Bremke.digital (a)
Laufzeit
Förderung
Land.DigitalProjektakteur
Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers
Website ProjektakteurProjektort
Gleichen
Dieses Projekt unterstützt mehr Lebensqualität in der dörflichen Gemeinschaft durch digitale Dienste zur Förderung einer 'sorgenden Gemeinschaft'. Partizipativ werden digitale Lösungen der 'Digitalen Dörfer' (Fraunhofer IESE) für den Ortsteil Gleichen-Bremke entwickelt und getestet. Die gemeinsame Entwicklung, Qualifizierung und Unterstützung bei der Nutzung hat die Bereitschaft zur Teilhabe an der digitalen Kommunikation gestärkt und zugleich das soziale, nachbarschaftliche Leben im Dorf gefördert. Die Hauptzielgruppe des Projekts stellen die Dorfbewohnerinnen und Dorfbewohner von Bremke (Gleichen) im LK Göttingen dar. Für die Zusammenarbeit im Projekt und den Co-Creation-Prozess ist vor allem der Projektkreis wichtig. Er besteht aus Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Institutionen, Vereinen und Initiativen (Kirche, Ortsrat, Feuerwehr, Freifunk, Dorfladen etc.) und begleitet das Projekt als Fokusgruppe. Durch den stetigen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus anderen Dörfern der Gemeinde, dem Gemeindebürgermeister und dem Landkreis Göttingen kann der Transfer des digitalen Angebots auf die Gemeinde Gleichen im letzten Teil des Projektes erfolgreich durchgeführt werden. Ein Redaktionsteam, bestehend aus sechs Freiwilligen und dem Gemeindebürgermeister, betreut nun die Inhalte des digitalen Angebotes.
Bremke.digital- Dorfvernetzung mit der App Dorffunk und dem digitalen Schaukasten
Reportage zu Bremke.digital
Das niedersächsische Dorf Bremke nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung: Im Projekt „Bremke digital“ vernetzt sich die Dorfgemeinschaft mit einer eigenen App, einer Dorfpage und einem digitalen Schaukasten. Wie? Das Video gibt einen Einblick.
Erfahren Sie im Filmporträt, wie Bremke.digital die Dorfgemeinschaft stärkt.
Ein Dorf vernetzt sich, um das Zusammenleben zu verbessern-eine Reportage zu Bremke.digital
Aus Bremke in Niedersachsen wird ein digitales Dorf. Sogar Menschen, die nicht digitalaffin sind, erfahren mithilfe eines eigens dafür entwickelten digitalen Schaufensters Wissenswertes aus der Region.

Stiftung Digitale Chancen
Infrastrukturelle Nachteile durch digitale Hilfsmittel ausgleichen
„Das Dorf Bremke hatte in einem Artikel von dem Projekt „Das vernetzte Dorf“ vom Haus Kirchliche Dienste gelesen“, erinnert sich Dr. Carola Croll, bremke.digital – Projektkoordinatorin vor Ort von der Stiftung Digitale Chancen. In dem Beitrag wurde angesprochen, ob man mithilfe von Tablet-Computern die Teilhabemöglichkeiten in kleinen Dörfern verbessern kann. Eine engagierte Gruppe in Bremke fand den Gedanken gut und stellte sich die Frage: Wie kann die Lebensqualität der Menschen bei uns im Dorf gesteigert werden? Wie lässt sich die Kommunikation untereinander verbessern, obwohl die einen nicht mobil, andere während der Woche pendeln und daher nicht viel zu Hause sind?
Und dann haben sie die Stiftung ins Boot geholt“, so Dr. Croll, die den Prozess mit Know-how tatkräftig unterstützte. Bremkerinnen und Bremker befassten sich in einem Diskussions- und Beteiligungsprozess mit der Frage, welche infrastrukturellen Nachteile aus Sicht der Bevölkerung als besonders belastend wahrgenommen wurden. Anschließend wurde herausgearbeitet, welche internetgestützten Dienste dazu beitragen könnten, diese Nachteile zu kompensieren. Ziel war, das dörfliche Zusammenleben zu verbessern und die Lebensqualität durch Nutzung digitaler Dienste zu steigern. Außerdem wurde nach einem möglichst niedrigschwelligen und datenschutzrechtlich starken Angebot gesucht, worüber Menschen mittels App leicht in Kontakt treten können sowie eine eigene Online-Plattform für die Bedürfnisse der Menschen.
Digitale Lösungen bringen die Menschen in der Region näher zusammen
Es wurde ein digitaler Schaukasten komplett neu entwickelt und umgesetzt. Er steht im Dorfladen und zeigt den Vorbeilaufenden Neuigkeiten und Termine aus dem Dorf. Damit werden auch Menschen erreicht, die sonst nur wenig Kontakt mit der digitalen Welt haben oder nicht über ein eigenes digitales Endgerät verfügen.
Die „digitalen Bremker“ sind ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, die insbesondere ältere und noch nicht digitalaffine Menschen dabei unterstützen, mit Apps, digitalen Geräten und dem Internet allgemein umzugehen. Im Dorfladen stehen dafür ein Laptop und Tablets zur Verfügung.
Vom Dorf zur Gemeinde - gleichen.digital entsteht
Noch während der Projektlaufzeit von bremke.digital erfolgte der Zusammenschluss von 16 Dörfern der Gemeinde zu gleichen.digital. Es entstanden die DorfPages, eine Webseite, die unter ihrem Dach die Informationen aus den sechszehn Ortsteilen von Gleichen eint. Hier kann man aktuelle Beiträge zu Dorf- und Vereinsfesten, Termine und Ankündigungen der Verwaltung sowie spannenden Fakten und Sehenswürdigkeiten finden. Inhaltlich werden die DorfPages von einem ehrenamtlichen Redaktionsteam betreut.
Das Engagement der Akteure vor Ort und die Anbindung an kommunale (Verwaltungs-) Strukturen haben zur erfolgreichen Umsetzung beigetragen. „Kommunikation, Transparenz, Informationsfluss und Zusammenarbeit sind maßgebliche Erfolgsfaktoren“, erklärt Dr. Croll. Die Übernahme der Kosten wird seit Projektende durch die Gemeinde Gleichen gesichert.
Aus gleichen.digital wird in Folge ein Kooperationsprojekt für ganz Niedersachsen
Der Erfolg des Projektes hat in der Breite großes Interesse und Innovationswille in anderen Regionen geweckt. Davon inspiriert, wurde in Folge zunächst das Kooperationsprojekt „Digitale Dörfer Niedersachsen“ mit einem Reallabor vom Land Niedersachsen unterstützt, welches die Bedarfe der Bevölkerung in ländlichen Räumen für mehr Teilhabe in Südniedersachsen ermittelt und erprobt hat. Seit Sommer 2022 können sich Gemeinden aus ganz Niedersachsen an der Erfolgsgeschichte beteiligen und mitmachen, um auch ein digitales Dorf zu werden. Die erfolgreiche Erprobung von bremke.digital über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung hat als Pilotprojekt wertvolle Impulse zur Verstetigung in ganz Niedersachsen gegeben.
Dieser Beitrag erschien erstmals im Oktober 2022 auf der BMEL-Website.