Nähstube für Geflüchtete und Einheimische
Laufzeit
Förderung
500 LandInitiativenProjektakteur
Privatperson
Projektort
Selent
In Selent wird eine Nähstube für Geflüchtete und Einheimische eingerichtet. An diesem Ort können Menschen verschiedener Herkunft sowohl Kleidungsstücke und Gebrauchsgegenstände anfertigen als auch Reparaturarbeiten durchführen. Bisher fehlten Orte der Begegnung in Selent und Umgebung, wo sich die Menschen austauschen und näher kennenlernen können. Das Nähen erscheint als sinnvolle Beschäftigung, vor allem für Menschen ohne Arbeitserlaubnis oder Arbeitsplatz. Außerdem besteht großer Bedarf, die erworbenen Kenntnisse in der deutschen Sprache aktiv einzusetzen. Das gemeinsame Handeln verbindet und hilft, Barrieren zu überwinden.
Von der Integrations-Nähstube zur kleinen Mundschutz-Fabrik
Meldung zur Nähstube Selent
Das ehemals über das Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) geförderte Projekt Nähstube Selent erweist sich in der Corona-Situation als hilfreich für den Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Die Nähstube, die 2017 als ehrenamtlich getragenes Flüchtlingsprojekt gut 3.000 Euro Fördermittel für Nähbedarf erhielt, produziert die zurzeit dringend benötigten Schutzmasken.
Die zehn Aktiven der Nähstube im Ort Selent arbeiten aktuell täglich wechselweise an drei Nähmaschinen und stellen Mundschutze in verschiedenen Größen und Farben her. Zu dieser Aktion kam es, weil ein Ärztehaus aus Brandenburg und zwei Praxen aus Norddeutschland über persönliche Beziehungen angefragt hatte, ob die Nähstube Masken herstellen könne. Die Projektverantwortlichen sagten Unterstützung zu. Bisher haben die Engagierten über 200 Masken hergestellt und sie ausgeliefert. Gerade jetzt, wo in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens Maskenpflicht herrscht, steigt die Nachfrage nach den Produkten der Nähstube umso mehr. Ein Ende der Maskenherstellung ist daher im Moment nicht abzusehen. Mittlerweile gehen die selbstgenähten Masken auch an Freunde und Nachbarn – kürzlich konnten alle Geflüchteten im Ort mit Mundschutzen ausgestattet werden.
Das Projekt hatte 2017 Fördermittel über die BULEplus-Förderung 500 LandInitiativen beantragt, um Sprachkenntnisse, vorhandenes Näh-Know-how und den Austausch zwischen Geflüchteten und Einheimischen in Plön zu intensivieren. Ergänzend erhielt und erhält die Nähstube Spenden, vor allem in Form von Stoffen. Die Nähstube ist bis heute aktiv - dieses Engagement und die Bemühung um die Fördermittel zahlt sich für das Projekt und die Region nun nochmals aus.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich im Oktober 2020 auf der BMEL-Website veröffentlicht.