Sicherung der Daseinsvorsorge und regionale Wertschöpfung im Werra-Meißner-Kreis
Mit dem Modellvorhaben 'Land(auf)Schwung' will das BMEL strukturschwache Regionen dabei unterstützen, neue Wege in der integrierten ländlichen Entwicklung zu erproben. Unterstützt wird die Umsetzung kreativer Ideen für die aktive Gestaltung des demografischen Wandels und der Regionalentwicklung. Entsprechend den beiden thematischen Schwerpunkten des Modellvorhabens werden in der Förderphase Lösungsansätze zur regionalen Wertschöpfung und zur Sicherung der Daseinsvorsorge im ländlichen Raum erprobt. Dies erfolgt eigenständig über die in der Förderregion initiierten bzw. genutzten Strukturen. So erfolgt die Auswahl der zu fördernden Projekte durch ein regionales Entscheidungsgremium. Die Projekte werden über ein Regionalbudget finanziert, für das die Förderregion die finanztechnische Verantwortung erhält. Der Werra-Meißner-Kreis zeigt im Rahmen von Land(auf)Schwung jungen Menschen Bleibe- und Rückkehrperspektiven auf, baut das außerschulische Bildungsangebot aus und steigert die Zukunftschancen durch die Digitalisierung. Die Ausbildung von Fachkräften und die Förderung von Existenzgründungen stärken den Wirtschaftsstandort Werra-Meißner.
„Wir haben in der Region, aber auch darüber hinaus einen ausgezeichneten Ruf“
Interview zum medienWERK
Projektleiter Martin Otremba erzählt, was die Ziele und Zukunftspläne des Projektes sind und wie es in der Region wirkt.

Kulturfabrik e. V./medienWERK
Was sind die Ziele des medienWERKs?
Ziel des Projektes ist es, als Aus- und Weiterbildungsbetrieb dem demografischen Wandel und Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Junge Menschen bekommen den Umgang mit Medien in verschiedensten Formaten, mit unterschiedlichsten Gestaltungs- und Kommunikationsgeräten vermittelt. So schließen wir eine Lücke im Bildungsangebot und binden Jugendliche langfristig mit einer Bleibe- und Rückkehrperspektive an die Region. Mit dem medienWERK ist im ländlichen Werra-Meißner-Kreis außerdem ein kreativer Raum entstanden, der regen Zuspruch erfährt. Neben digitalen Freigeistern und Filmenthusiasten, die sich Ausrüstung leihen oder einen professionellen Schnittplatz für eigene Ideen suchen, nutzen auch immer häufiger Musiker das Know-how und Equipment im medienWERK. Langfristig soll sich das medienWERK auch in dieser Szene etablieren.
Welche Bedeutung hat das medienWERK für die Region?
Ich denke, man kann mit Fug und Recht sagen: Es ist nicht mehr wegzudenken. Unsere Auftragsbücher sind voll und schon drei junge Leute konnten ihre Ausbildung bei uns abschließen. Wir haben in der Region, aber auch darüber hinaus einen ausgezeichneten Ruf als Ausbildungsprojekt und Innovationsstandort. Aber auch für die Region und seine Unternehmen sind wir ein wichtiger Imagefaktor.
Wie geht es weiter mit dem medienWERK?
Wir würden gerne noch weitere Auszubildende aufnehmen, ganz einfach, weil die Auftragslage es hergibt. Das kann man aber als Ausbildungsbetrieb nur mit weiteren öffentlichen Trägern. Außerdem wünsche ich mir noch Ausbildungsgänge für kaufmännische Berufe, zusätzlich zu den gestalterischen und technischen.
Das Interview ist erstmals im Dezember 2020 in der BULEplus-Publikation „Land(auf)Schwung – Erfolge, Herausforderungen, Praxistipps" erschienen.